Dissertationen, die es zu lesen lohnt

eingestellt am 10.11.2014

ZEIT-Online gibt unter dem Titel "Dr. Fantastic" praktische Hinweise für eine gelungene Dissertation:

"Wer seinen Doktor macht, forscht jahrelang – und schreibt ein Buch, das kaum einer liest. 23 Tipps, wie die Veröffentlichung besser klappt. von Katja Bosse und Gustav Beyer

1. Warum muss man publizieren?

Seine Dissertation muss man veröffentlichen, das ist Pflicht. Meist darf man sich erst Doktor nennen, wenn die Publikation geschafft ist. Schließlich soll man einen Beitrag zur Wissenschaft leisten und andere von den Forschungsergebnissen profitieren lassen. Durch die Veröffentlichungspflicht ist es auch leichter, später Fehler zu entdecken und Schummler zu entlarven. Wie genau man seine Dissertation veröffentlicht, hängt in der Regel vom Fach ab. […]

18. Dissertationen, die es zu lesen lohnt (3): Rechtswissenschaft

"Wenn ich früher an Hooligans dachte, hatte ich sabbernde Amöben mit Baseballkeule vor Augen. Ein unprätentiöser, liebenswürdiger, noch dazu sportlicher Jurist hat dieses Bild korrigiert. Sein Name war Marius Breucker, und er erklärte mir: Hooligans stammen aus dem gesamten Sozialspektrum, sie können auch normal ticken. Viele lassen erst im Stadion den Berserker raus. Seine Dissertation Transnationale polizeiliche Gewaltprävention: Maßnahmen gegen reisende Hooligans ist zwar eine paragrafenlastige Arbeit voller Begriffserklärungen, aber als Fachfremde konnte ich trotzdem folgen. Breucker weiß: Wer promoviert, kennt sich am besten mit seinem Thema aus – und muss seinen Lesern wissenschaftlich präzise darlegen, was er schreibt und wieso das wichtig ist. Es ist außerordentlich schwierig, in einem Gefüge von Rechtsstaaten mit Gewaltakten umzugehen und gleichzeitig die Demokratie zu wahren. Denn auch Hooligans haben Grundrechte. Wie funktioniert Prävention, gerade jetzt, wo die Grenzen zwischen Innen- und Außenpolitik in Europa immer mehr verschwimmen? Ich war mit Herrn Breucker zum ersten und einzigen Mal in meinem Leben im Fußballstadion. Das war in Nürnberg, und da ist nichts passiert. Aber ganz ehrlich, es gibt auch Erfahrungen, die ich nicht gemacht haben muss. Seine Dissertation war aufschlussreich genug."

Daniela Tandecki leitet die Promotionsförderung der Konrad-Adenauer-Stiftung. Die empfohlene Dissertation ist im Ergon Verlag erschienen. […]"

Quelle: ZEIT-online
(07.11.2014)

Link: www.zeit.de

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Marius Breucker


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