Respekt verdienen alle – Integration im Sport

eingestellt am 25.01.2011

Die Südwestpresse berichtete in ihrer Ausgabe vom 26. Januar 2011 über das siebte Stuttgarter Sportgespräch:

Respekt verdienen alle


Stuttgart. Mesut Özil lässt sich vorzeigen, keine Frage. Er ist in Gelsenkirchen geboren, spielt für Deutschland Fußball, wurde von Kanzlerin Angela Merkel deshalb an die Brust gedrückt, und er ist inzwischen ein Exportschlager „Made in Germany“. Als Özil die Integrationsmedaille bekam, wusste er trotzdem nicht so recht, was er sagen sollte. Die Kritiker umso mehr: Einer, der während der Nationalhymne Koranverse murmelt, dessen
(Ex-) Freundin für ihn zum Islam konvertiert ist – kann wohl kaum ein Beispiel für gelungene Integration sein. „Die ganze Integrationsdebatte darüber, was in 40 Jahren gelungen ist und was nicht, auf den Schultern eines 21-Jährigen abzuladen, das ist nicht fair“, sagt Gül Keskinler zu dieser Frage. Sie selbst ist in Istanbul geboren, im Alter von zehn Jahren nach Deutschland gekommen, hat studiert und Karriere gemacht. Seit 2006 ist sie Integrationsbeauftragte des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). […]
An diesem Abend in Stuttgart sitzt sie auf dem Podium und diskutiert darüber, was der Sport für die Integration tatsächlich leistet. Mit dabei ist Erdal Keser, in Westfalen aufgewachsener Türke. Als Profi für Borussia Dortmund und Galatasaray Istanbul aktiv, ist er inzwischen Talent-Scout für den türkischen Verband, zuständig für geschätzte 5 Millionen Jugendliche mit türkischen Wurzeln, die überall in Europa gegen den Ball treten. […]

Sport und Integration „Integration oder Trennung – welche Sprache spricht der Sport“ lautete das Thema des Stuttgarter Sportgesprächs. Auf dem Podium saßen neben Gül Keskinler und Erdal Keser auch der baden-württembergische Integrationsbeauftragte und Justizminister Ulrich Goll und der Präsident des Deutschen Turner-Bundes, Rainer Brechtken. Tenor des Abends: Der Sport kann bei der Integration helfen, doch er muss seine Chancen noch besser nutzen.

Quelle: Südwest Presse vom 26.01.2011,
Link: www.swp.de



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